Judo - der sanfte Weg oder Siegen durch Nachgeben
Judo ist eine asiatische Kampfsportart, genau wie Karate, Taekwando..., sie wurde basierend auf den alten Kampftechniken der Samurai entwickelt. Jigoro Kano (1860-1936) ist der Begründerdes modernen Judo das man wohl als entschärftes Jiu-jitsu bezeichnen kann, so entfernte er alle gefährlichen Tritte, Schläge und Fausthiebe aus dem Programm um ein effektives Sportprogramm zu entwickeln, das Körper und Geist schult. Vor allem auf die moralische und geistige Erziehung legte er großen Wert.
Übersetzt man Ju-Do möglichst genau heißt es "Der sanfte Weg" etwas freier wohl "Siegen durch Nachgeben". Für den Sport selbst heißt es, seinen Gegner besiegen zu können, indem man dessen Kraft benutzt, ihn selbst zu Fall zu bringen. Das moralische Prinzip des Judo ist, im Judo zu lernen, seinen Partner zu achten, stets höflich und fair zu sein und durch gegenseitiges Helfen schneller ans Ziel zu kommen.

Judo früher

Die Entstehung des Judo:

Die Sportart Judo enthält viele Elemente des Jiu-Jitsu, der Kampfkunst der alten Samurai. Das erklärt sich folgendermaßen: Nach dem Untergang der Samurai geriet das Jiu-Jitsu mehr und mehr in Vergessenheit. Erst ein Deutscher, nämlich Erwin Bälz (1849-1913), rief es wieder in Erinnerung. Er war an der kaiserlichen Universität in Tokio tätig und bemängelte den Gesundheitszustand der meisten Studenten dort. Daher riet er ihnen die alte Kampfkunst wieder aufzunehmen. Unter diesen Studenten war auch Jigoro Kano. Als schmächtiger Mann gefiel ihm die Idee eine Sportart zu erlernen, in der es nicht in erster Linie auf Kraft ankommt. Sein erster Lehrmeister war Teinosuke Yagi, diesem folgte Hachinosuke Fukuda. Nach zwei weiteren Meistern entwickelte Kano seinen eigenen Kampfstil, bei dem er viele Techniken, die nur für den Kriegsfall geeignet waren fallenließ und stattdessen erzieherische Elemente einbrachte, die auf dem Zen-Buddhismus aufbauen. Um seinen Sport zu verbreiten öffnete er die erste Schule des Judo, den Kodokan. In dessen Trainingsraum, dem Dojo, lag eine Mattenfläche von vier auf sechs Metern, auf der sich im ersten Jahr gerade einmal neun Schüler einfanden, um die neue Sportart kennenzulernen. Als sich das Interesse für Kampfsportarten insgesamt wieder steigerte, schenkte man auch dem Kodokan mehr Beachtung. Man bewunderte die erzieherischen Werte, die das Judo vermittelt, aber auch den hohen Idealismus, der sich dahinter verbirgt. Als Nachteil sah man an, daß Judo für Kampfsituationen nicht sehr geeignet war. Das Judo wurde von vielen der alten Jiu-Jitsumeistern verachtet.

Jigoro Kano
Der Begründer unseres Sportes wurde 1860 in dem Küstenstädtchen Mikage geboren. Seine Familie war ein verarmter Samuraiclan. Schon sehr früh interessierte sich Kano für Humanwissenschaften. Nach der Meiji-Revolution 1868, bei der die Samurai entmachtet wurden, ging seine Familie nach Tokyo. Nach der Schule begann Kano an der dortigen Universität zu studieren. Schon während seines Studium suchte er nach einem Weg, die Harmonie zwischen Körper und Geist herzustellen. So kam er mit 18 Jahren zum Ji-Jitsu und zwang sich die Griffe und Würfe zu lernen. Wie schon oben erwähnt hatte der Kodokan am Anfang nur 9 Schüler. Heute, gut 100 Jahre später sind es viele Millionen, die versuchen, nach dem Vorbild Kanos zu trainieren. "Das Prinzip der maximal wirksamen Anwendung von Körper und Geist ist ein grundlegendes Prinzip, das die gesamte Technik des Judo durchdringt. Doch es enthält nichts Besonderes. Dieses Prinzip läßt sich auch zur Verbesserung der Ernährung, der Kleidung, der Wohnung, der gesellschaftlichen Beziehungen und der Methoden der Geschäftsführung anwenden, es ist somit eine Schule des Lebens. Dieses allumfassende Prinzip bezeichne ich als Judo. Somit ist Judo im weitesten Sinne des Wortes die Wissenschaft und Methodik vom Training des Körpers und der Seele, sowie auch der Regulation aller Lebensprozesse."


und heute
Heute gibt es auf der Welt Milionen Menschen, die diesen Sport ausüben... Judo ist schon seit 1964 olympische Sportart, Weltmeisterschaften werden seit 1965 ausgerichtet; Die ersten deutschen Meisterschaften der Damen fanden erst 1970 statt. Danach kamen 1975 die ersten Europa-Meisterschaften der Damen, und schließlich 1980 die Weltmeisterschaftskämpfe.